Pressestimmen / Kritiken


"...Die Breite seiner Ausdrucksskala am Klavier demonstrierte J.G.v. Wrochem an Mozarts Phantasie c-Moll, die er in ihrer vollen Spannweite von hauchzarter Lyrik zu aufbegehrender Dramatik bis ins letzte Ausdrucksdetail erfasste."
 
   Dr. Uwe Baur in der "Rheinzeitung", 26.09.1965
 
 
"...Diese Fähigkeit eines verlässlichen Musikers in Verbindung mit eindrucksvoller pianistischer Technik, standen ihm bei der Ausführung des komplizierten Gewebes der 1. Sonate von Pierre Boulez zur Verfügung."
 
   "Haarez", Israel, 06.05.1973



"... Nach dem begeisternden Spiel von Liszt`s Paganini-Etüden ... wurde als Zugabe Ichiyanagis 'Pianomedia' gespielt. Dieses Stück wurde durch v. Wrochem kontrastierend mit voller Kraft wiedergegeben."
 
   "Asahi Shinbun Abendblatt", Tokyo, 18.02.1981



"... J.G. v. Wrochems virtuose Fähigkeiten sind enorm. Mit intensivem Klavierton modelliert er die Granitblöcke dieser Sätze (Beethoven op.53 und op.57). ... Der Interpret artikuliert seine Musik: Ton für Ton, Takt für Takt, und setzt sie in geistigen Bezug."
 
   Dr. Uta Ziegner, 08.03.1994 in der "Mühlhäuser Allgemeinen"



Synthese von Lyrik, Musik und ...

Am 06. September 2001 fand im Kammermusik-Saal der Belarussischen Staatlichen Philharmonie, der in der Hl.-Rochus-Kirche untergebracht ist, ein vom Goethe-Institut Minsk veranstalteter literarisch-musikalischer Abend statt. Diesmal begegneten sich die Lyrik des berühmten belarussischen Dichters Ales Rasanau und die Musik des deutschen Komponisten Johann Gottlob von Wrochem. Der Komponist hat eine Musikinterpretation des "Poems des Brunnens" von Ales Rasanau komponiert, das er bei einer Literaturveranstaltung in Deutschland gehört hatte, wo Ales Rasanau heute arbeitet. Das Poem hatte dem Komponisten (der übrigens in Europa weit bekannt ist) so stark beeindruckt, dass er dadurch zur Schaffung der Musik inspiriert wurde.

Und die Musik war eine Überraschung nicht nur für das Publikum, sondern auch für Ales Rasanau, der sie zum erstenmal hörte. Wie Herr von Wrochem selbst erklärte, war das ein Geschenk für den belarussischen Dichter. Auch wenn als das wichtigste Instrument der Ausführung der traditionelle Konzertflügel diente, gehörte die Musik zur Gattung der sogenannten konzeptuellen Musik, und zur Gewinnung von Tönen wurden nicht nur die schwarzen und weissen Tasten, sondern auch Glaskugeln, Metallstäbchen u. ä. benutzt. Die Lyrik von Ales Rasanau zeichnet sich bekanntlich durch ihren intellektuellen Charakter, durch eine philosophische Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit aus. Der Komponist hat das durch den Expressionismus seiner Musik ergänzt. So entstand eine beeindruckende Aktion; und Rasanau stellte in seiner Abschlussansprache fest, dass sie an das Tun in der Alchemistenküche erinnerte.
Das Minsker Publikum - und im Saal der Hl.-Rochus-Kirche hatten sich größtenteils Vertreter der künstlerischen Elite, deutsche Gäste, Mitarbeiter des Goethe-Instituts versammelt - bekam so die Möglichkeit, dieser ungewöhnlichen Aktion teilhaftig zu werden, sich darin zu vertiefen und deren Bestandteil zu werden. Hatte doch die Synthese von Wort, Musik, der Innenausstattung der Kirche mit ihren pseudobarocken Plastiken, der Reaktion des Publikums ein beeindruckendes, apokalyptisches, wie einer der Redner es bezeichnete, "Artefakt" erzeugt.
Es ist angenehm, dass die belarussische Lyrik in den Kontext der Weltkultur Eingang findet.
 
   N.K. "LiM" (Literatur und Kunst 14.09.2001), Übersetzung ins Deutsche von Frau Dr. Halina Skakun



The performances were consistently precise, committed and convincing.
 
   "San Francisco Chronicle", March 24, 1973